Viva Las Vegas!

Author: Angy  |  Category: California

Heute ist tatsächlich mein letzter Tag mit 30 (die Zeitverschiebung ist auf meiner Seite – hier ist nach wie vor der 31.Mai)! Wo ist nur all die Zeit hingekommen. Ich kann mich noch so gut erinnern, früher dachte ich, mit 30 ist das Leben so gut wie vorbei und jetzt gehöre ich selbst bald zum Club der Oldies und obwohl der Spiegel einem täglich den Beweis liefert das die Zeit mit großen Schritten dahin läuft, fühle ich mich immer noch nicht so richtig erwachsen ;-). Tja, manchmal ist es ja doch nicht so schlecht, dass man für seine Eltern immer und ewig das Kindilein bleibt.

Nun, wie könnte dieser Tag besser genutzt werden als unsere Erlebnisse der letzten Wochen mit Euch zu teilen, vor allem nach dem wir schon wieder längere Zeit keine Gelegenheit hatten Euch zu berichten.

Die Staaten haben sich in der Zwischenzeit definitiv rehabilitiert ;-). Und nein, die Tatsache, dass diese Aussage kurz nach meiner Entdeckung eines Fossil Outlet Stores gemacht wurde hat das Überdenken meiner Einstellung zu Amerika ganz und gar nicht beeinflusst. Trotz allem muss es erwähnt werden, Mädls hier gibt es tatsächlich Fossil Shops mit Produkte zum halben Preis und noch vieles mehr …

Wie ihr wisst hat unser Road Trip in LA begonnen von hieraus sind wir auf dem Highway One in Richtung Norden gefahren und bereits dieses Erlebnis war landschaftlich wirklich sehr beeindruckend. Auf unserem Weg hätte es schon ein paar nette Plätzchen gegeben, wo wir es durchaus länger ausgehalten hätten z.B. Santa Barbara. Der spanisch-mexikanische Einfluss macht die Stadt zu etwas besonderem nicht nur für Touristen sondern auch für zahlreiche Prominente und reiche Pensionäre. Nein, leider, wir haben niemanden gefunden der sich freiwillig als Sponsor für ein paar weitere Reisemonate erklärt hat.

San Francisco hat uns so richtig gut gefallen. In Zwischenzeit haben wir ja einige Städte gesehen, aber nichts war vergleichbar mit diesem Ort. Die Leute hier scheinen irgendwie offener und toleranter zu sein und es ist vor allem nicht so hektisch wie in den meisten anderen Großstädten. Okay, das Wetter hat bestimmt auch eine sehr entscheidende Rolle gespielt. Wir haben es genossen, doch noch ein paar Frühlingstage mitzuerleben. Das wir den Winter heuer ganz ohne Spuren hinter uns gelassen haben, hat mir ja ganz und gar nichts ausgemacht, jedoch so ein Frühlingstag (an dem man richtig spüren kann wie alles langsam zum Leben erwacht und die Sonne einem sanft über das Gesicht streichelt) nun das zu verpassen, fällt dann schon entscheidend schwerer. Aber wie gesagt, San Francisco bot uns doch noch die Gelegenheit, den Frühling ein wenig zu genießen ohne die Qualen des Winters durchleben zu müssen.

Wir haben mittlerweile auch bemerkt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel ebenfalls ein sehr entscheidender Faktor sind welchen Eindruck man von eine Stadt gewinnt und diese haben hier im Gegensatz zu LA (wo man ohne Auto komplett aufgeschmissen ist) wirklich sehr gut funktioniert. Wenn die Cable Cars auch mehr als Touristen Attraktion dienen als zur effizienten Fortbewegung (nachdem man ewig lang auf eine Mitfahrgelegenheit warten muss) war die Fahrt mit einer der letzten verbleibenden Kabelstraßenbahnen trotzdem eine interessante Erfahrung .

Auch die Golden Gate Bridge haben wir uns natürlich genauer angesehen und auch Alcatraz wurde besucht. Die Alcatraz Tour war wirklich gut organisiert (die Touristen werden mittels Audio Tour durch den alten Gefängnis Trakt gelotst und ehemalige Insel Bewohner, Aufseher und auch Häftlinge berichten über das Leben anno dazumal – man fühlt sich als wäre man mitten drinnen zurück versetzt in eine andere Zeit).

Eines unser Highlights war das Treffen mit einer Bekanntschaft die wir kurz zuvor in Hawaii gemacht haben. Obwohl uns Sophie kaum kannte, hat sie uns mit ihrem Auto in der Stadt abgeholt und wir haben einen wunderschönen Tag mit ihr verbracht. Ich denke, diese Möglichkeit sich mit den unterschiedlichsten Menschen aus anderen Ländern austauschen zu können verschiedenste Einstellungen mit zu bekommen und auch andere Traditionen und Kulturen kennen zu lernen wird mir ganz besonders fehlen wenn wir wieder zu Hause sind.

Wo wir auch schon bei einer interessanten Frage wären, hat uns unsere Reise nun verändert, eine Frage die wir schon sehr oft gestellt bekommen haben. Als würde dies regelrecht von uns erwartet werden und dass obwohl wir selbst doch das Gefühl haben, dass wir noch ganz und gar die Alten sind.

Aber in den letzten Tagen wurde mir klar, ganz die Alten sind wir vielleicht doch nicht mehr, nein leider keine sichtlichen Veränderungen (die Schönheitschirurgen hier waren zu meinem Unmut leider schon alle restlos ausgebucht 😉 – tzz und dann heißt es das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, von wegen) aber eine kleine Veränderung wurde uns tatsächlich bewusst, wir sehen jetzt sehr vieles aus einer ganz anderen Perspektive.

Wie auch immer, in San Francisco haben wir uns so richtig wohl gefühlt, es war das erste Mal, dass wir eine Stadt nicht so schnell wie nur irgendwie möglich verlassen wollten.

Allerdings hatte die Wehmut des Abschieds sehr rasch ein Ende nachdem unser nächstes Ziel der Yosemite Nationalpark war.

Jan hat es wie auch immer wieder einmal geschafft, online zwei Nächte auf einem der Campingplätze (welche eigentlich bereits seit Monaten ausgebucht waren) zu bekommen und ich kann nur sagen es lebe das Internet und natürlich mein Mann.

Von dem Moment als wir das Gate zum Park passiert haben bis zum Tag unserer Abreise haben wir nicht aufgehört zu staunen. Ich würde jedem empfehlen sich dieses Stückchen Erde näher anzusehen. Ich war mir sicher, nach Neuseeland wird mich nichts mehr so schnell beeindrucken, aber wie gesagt die USA haben bewiesen, dass es hier durchaus einiges Sehenswertes gibt.

Okay, ich gebe zu, als mir Jan zu Beginn vorgelesen hat, wir müssten all unsere Vorräte in Bären sicheren Behältnisse verstauen, war ich nicht ganz so begeistert. Ich meine, die Bekanntschaft mit einem Bären stand eigentlich ganz und gar nicht auf meiner „To Do“ Liste. Aber im Nachhinein betrachtet, war es sogar schade, dass wir letztendlich keinen Bären zu Gesicht bekommen haben. Allerdings sage ich das wahrscheinlich auch nur, weil ich in Zwischenzeit weiß, dass es sich um Schwarzbären handelt die hier im Park hausen welche zwar extrem clever sind (und regelmäßig in Autos einbrechen um an Futter zu kommen), aber trotz allem sehr Menschen scheu und leicht zu verscheuchen sind. Wie gesagt keinen Bären gesehen, aber dafür Kojoten in der Wildnis.

Die riesigen Mammutbäume in Mariposa Grove welche bis zu 3.000 Jahre alt werden waren ein weiteres Spektakel der Natur (einer der Bäume die wir gesehen haben, hatte einen Umfang von 30 Metern.

Nach all diesen Natur pur Eindrücken sind wir letztendlich tatsächlich noch in Las Vegas gelandet. Wo ich mich doch eigentlich so dagegen gesträubt habe, da mich Kasinos doch so ganz und gar nicht reizen.

Als wir hier bei unserem Campingplatz ankamen, wollten wir wie immer erst mal heraus finden, was die Stadt denn so zu bieten hat. Ich dachte ohnehin die Antwort bereits zu kennen, nämlich für uns NICHTS. Jan hat sich somit gleich mal beim Checkin bei der Rezeption erkundigt was es hier zu tun gibt. Nun der nette Gentleman meinte folgendes, „willst Du Gamblen“, Jan erwiderte, „nein ich spiele nicht“. Als stille Beobachterin würde ich sagen, das hat schon mal sichtlich zu Verwunderung geführt. „Dann willst Du bestimmt einen Strip sehen“, auch diesen Vorschlag hat Jan dankend abgelehnt und nur gemeint er wäre mit seiner Frau hier (ich denke das hat der junge Mann nicht wirklich als Hindernis empfunden). Als Jan dann auch noch das unschlagbare Nachtleben abgelehnt hat war unser Rezeptionist wohl restlos überfordert und konnte sich folgendes scheinbar nicht verkneifen, „What are you doing than in Vegas, go to church!.“ Meine Rede, diese Stadt ist einfach nichts für uns.

Aber zum Glück wurde ich eines besseren belehrt, wir sind jetzt nämlich schon ein paar Tage hier und uns wurde alles andere als langweilig trotzdem wir keine der drei wunderbaren Vorschläge näher ins Auge gefasst haben.

Natürlich haben wir uns den „Strip“ wie sich hier zu Lande der Las Vegas Boulevard nennt angesehen. Eine mehr als künstliche Stadt mitten in der Wüste irgendwie beeindruckend. Außerdem gibt es zahlreiche wirklich gute Shows. Wir haben uns die Jabbawockeez angesehen und ich kann nur sagen Jan und ich haben beide noch nie zu vor eine so gute Performance gesehen. Und damit wir zu mindest eine real Vegas Erfahrung machen, haben wir uns dann auch noch Zumanity angesehen ein Cirque du Soleil für Erwachsene ;-).

Ganz besonders war unser Ausflug ins Death Valley. Dieses Tal des Todes liegt in der Mojave Wüste und ist der trockenste und heißeste Nationalpark in den USA, 1913 wurde eine Temperatur von 56 Grad gemessen.

Und heute last but not least wurde endlich der Grand Canyon besucht (der eigentliche Köder weshalb ich mich von einem Ausflug nach Las Vegas überzeugen lies). Wir haben unseren ersten Heli Flug gemacht. Ich wusste das es ein gewaltiger Anblick sein wird, aber kein Bild der Welt kann wieder geben was man empfindet, wenn man erst mal selbst an diesem magischen Ort ist.

Tja und jetzt sitze ich hier in unserem „Shorty“ (so nennen die Amies unseren Van, obwohl er von ganz normaler Größe ist, nur mit dem Unterschied, dass hier fast alle mit Wohnmobilen in der Größe von Reisebussen unterwegs sind) und nütze meine letzten Stunden der Jugend um zu schreiben, während mein Süßer vergeblich versucht etwas herbei zu zaubern um seinen Beitrag, meinen Geburtstag zu etwas besonderem zu machen, zu leisten.

Nachdem er Euch alle aber leider nicht ein fliegen lassen kann, fürchte ich wird dieser Versuch als eine „Mission Impossible“ in die Geschichte eingehen. Selbstverständlich trotzdem mit Pluspunkten honoriert.

Ich wünschte mir ihr könntet morgen bei uns sein und mit Jan und mir einen unvergesslichen Tag in der „Sin City“ verbringen. Vielleicht werden wir das ja nochmal eines Tages nachholen. Wie auch immer, ich werde mein bestes geben den 40er gebührend zu begrüßen. Allerdings sagt man hier zu Lande, „What happens in Vegas will stay in Vegas“ deshalb wird es hiervon in weiterer Folge leider keinen Bericht geben. VIVA LAS VEGAS …!

Ihr fehlt uns sehr. 30 Jahre und mein erster Geburtstag ganz ohne Euch. Aber jetzt ist es nicht mehr lange und wir haben Euch endlich wieder. So sehr ich es liebe zu reisen und ohne Ende weiter machen könnte, wird diese Tatsache heuer mein schönstes Geburtstagsgeschenk sein. Vielen Dank an Euch alle, dass ihr uns auf unterschiedlichste Weise unterstützt habt unseren Traum tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Ach eines noch, liebe Natascha, der alljährlich heiß ersehnte Marillen Kuchen wird natürlich trotz allem nachgefordert ;-). Und wenn wir retour sind werden wir aus Wien einfach Las Vegas machen so viele Feste wie in zwischen schon nach gefeiert werden müssen.

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2 Responses to “Viva Las Vegas!”

  1. Crazykoala Says:

    hört sich ja super an! Ich glaube SF und der Nationalpark stehen nun auf meiner ToDoListe, zusätzlich zum Grand Canyon natürlich 🙂
    Ich hoffe du hast im Fossil Outlet brav an all deine Freunde gedacht 😀 hehe
    Na dann, lasst es noch ordentlich krachen, ich freu mich schon wenn ihr zu Hause seit un wir dann altersgemäß mit Marillenkuchen (eventuell ist noch ein kleiner Spaziergang mit Picknick drin?) feiern 😀

  2. Mama Says:

    Marillenkuchen ist gut, davon werden wir einige machen,in allen Varianten.
    Freue mich schon. Bussi Mamatier!

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